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KHS bietet Getränkeindustrie neues Tool zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks

Apr 16, 2023

9. Mai 2023 von Asia Food Journal

Mit freundlicher Genehmigung von Jörg Schwalfenberg/KHS

Die Gründe für einen hohen CO2-Ausstoß bei Verpackungen sind vielfältig – so viele wie es KHS-Technologien gibt, die den Verbrauch von Energie und Ressourcen konsequent reduzieren. Welche Auswirkungen das jeweilige System auf den CO2-Fußabdruck eines Abfüllers hat, lässt sich nun mit Hilfe gemeinsam mit unabhängigen Experten entwickelter Berechnungstools in Zahlen messen. Damit gibt der Systemlieferant der Getränkeindustrie einen verlässlichen Leitfaden bei der Planung von Maschinenumbauten und der Umstellung auf ein nachhaltiges Portfolio.

Mit diesem neuen Tool erweitert KHS seine ganzheitlichen Verpackungsdienstleistungen um einen weiteren Baustein. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Institut für Umweltinformatik (ifu), einem führenden unabhängigen internationalen Softwareentwickler für Stoff- und Energieflussanalysen, zeigt der Dortmunder Systemanbieter seinen Kunden anschaulich, welcher Verpackungsstil welche Auswirkungen auf das Klima hat und ob eine Umstellung für a Wer beispielsweise eine Streckblasmaschine betreibt, wirkt sich positiv auf seinen CO2-Fußabdruck aus oder auch nicht.

„Neben Wirtschaftlichkeit und Effizienz in der Getränkeproduktion steht bei uns vor allem die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks im Fokus“, erklärt Dennis Jacobi, Service-Vertriebsleiter und Experte für Umbauten bei KHS.

Dieses Ziel kann durch die Modernisierung bereits im Markt befindlicher KHS-Streckblasmaschinen erreicht werden. So wird beispielsweise durch den Umbau von Heizgeräten und die Rückgewinnung von Druckluft im Streckblasprozess Energie bei der Flaschenproduktion eingespart und der CO2-Fußabdruck dadurch erheblich reduziert. Bei Heizgeräten kommt es vor allem auf die Wärmeenergie an, die benötigt wird, um die Vorformlinge aufzuheizen, bevor sie den Streckblasprozess durchlaufen.

„Je nach Maschinengeneration und Ausstattung sparen unsere Umbauten bis zu 45 Prozent Energie beim Aufheizen“, so Jacobi.

Auch die Luftrecyclingtechnik trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu senken.

„Die für den Streckblasprozess benötigte Druckluft wird von einem Kompressor erzeugt und nach Gebrauch in der Regel über ein Ventil in die Produktionshalle abgelassen. Diese Luft geht dann verloren. Durch die Aufrüstung mit unserer AirbackPlus-Technologie wird sie jedoch wieder auf eine Ringleitung umgestellt.“ und bläst damit den nächsten Behälter. Dadurch muss der Kompressor weniger arbeiten und der Strombedarf sinkt um bis zu 40 Prozent.“

Wie sich eine solche Umstellung, die KHS seit nunmehr zehn Jahren im Programm hat, konkret auf den CO2-Fußabdruck des Getränkeabfüllers auswirkt, lässt sich mit dem neuen Tool genauer berechnen.

„Wir konnten bisher genau berechnen, um wie viele Kilowattstunden sich der jährliche Stromverbrauch durch die Umstellung verringert. Wie viel CO2 wir am Ende einsparen und wie nachhaltig das dadurch tatsächlich ist, wussten wir allerdings noch nicht.“ „Das liegt daran, dass wir es nicht mit der durch die Maßnahme selbst erzeugten CO2-Menge in Beziehung setzen konnten“, sagt Jacobi.

Im Prinzip handelt es sich bei der Lösung um ein einfaches, mit Daten gefüttertes Excel-Tool, bei dem im ersten Schritt alle Parameter, die sich auf das Klima auswirken, in der Eingabemaske erfasst werden. Dazu gehören beispielsweise die für den Umbau verwendeten Materialien, die Verpackung, der Transport und die Anfahrtswege der Techniker für die Installation. Anschließend berechnet das Tool, wie viel CO2 für die Umstellung „ausgegeben“ wurde. Im zweiten Schritt wird dann in den Computer eingegeben, wie viele Kilowattstunden durch die Umwandlung eingespart wurden, außerdem der Standort des Kunden und welche Art von Strom er verbraucht bzw. produziert. Zusammengenommen zeigen diese Zahlen, wie lange es dauert, bis das bei der Umwandlung aufgewendete CO2 neutralisiert ist.

„Das ist sozusagen der ökologische Return on Investment des Kunden“, schmunzelt Jacobi. „Sehr erfreulich dabei ist, dass unsere Umbauten so viel Energie einsparen, dass sie ihren ökologischen Fußabdruck in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen ausgleichen.“

Angesichts steigender Energiepreise stehen für viele Kunden natürlich die Kostenvorteile im Vordergrund. „Angesichts der zunehmenden Regulierung, die CO2-Einsparungen beispielsweise durch Steuervorteile oder Zuschüsse belohnt, wird aber auch der Umweltaspekt immer wichtiger. Darüber hinaus haben sich immer mehr Unternehmen ambitionierten Klimazielen verpflichtet“, beobachtet Jacobi.

Das hat auch Arne Wiese bemerkt, der als Produktmanager Bottles & Shapes KHS-Kunden bei der Behältergestaltung und -herstellung berät. „Viele Getränkehersteller wollen klimaneutral werden und fragen uns, welche Verpackungsart den geringsten CO2-Fußabdruck hat“, sagt er.

Um die jeweiligen Vorteile eines bestimmten Behälters in Zahlen ausdrücken zu können und Getränkeabfüllern bei der Entscheidung zu helfen, welche Verpackung für sie am klimafreundlichsten ist, werden mit dem Tool verschiedene Primärverpackungsarten verglichen untereinander, wie etwa PET-Flaschen aus Recycling- oder Neuware, Glasflaschen, Getränkedosen, HDPE-Behälter und Kartonpackungen, bis hin zu ihren Auswirkungen auf die Umwelt.

Bei der Berechnung werden neben dem Material auch der Standort des Abfüllers, das Gebindegewicht, die Transportwege und die Anzahl der Nutzungszyklen berücksichtigt. Das Berechnungstool berücksichtigt auch den Wasser- und Chemikalienverbrauch bei der Reinigung sowie die Entsorgung der Verpackung am Ende ihrer Lebensdauer. Die Treibhausgasemissionen werden für jede Fläche einzeln und in Kombination als CO2-Äquivalente berechnet und geben Aufschluss darüber, welcher Behältertyp über seinen gesamten Lebenszyklus die beste Ökobilanz aufweist.

„Mit unserem CO2-Rechner für Primärverpackungen punkten wir vor allem dort, wo PET als Alternative zu HDPE eingesetzt werden kann“, so Wiese. „So überzeugen sich beispielsweise in den Bereichen Milch- und Milchmischgetränke, Kosmetik und Haushalt immer mehr umweltbewusste Kunden davon, dass PET-Behälter die umweltfreundlichere Alternative sind.“

Wiese ist davon überzeugt, dass diese Daten als verlässliche Orientierung dienen und Veränderungsprozesse anstoßen, die zu klimaschonenderen Verpackungen führen.

Abgerundet wird der KHS-Service durch ein Programm zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Sekundärverpackungen. Für die Entwicklung stellte das Ingenieurbüro dem Hamburger ifu-Institut die Parameter aller Verpackungsoptionen seines gesamten Portfolios zur Berechnung ihres Treibhauspotenzials (GWP) nach DIN EN ISO 14067* zur Verfügung.

„In diesem Zusammenhang haben wir den jeweiligen Strom-, Gas-, Druckluft- und Schmierölverbrauch an den verschiedenen Maschinen gemessen“, erklärt Andre Fortkord, der für das Projekt verantwortliche Klebstoffprozessingenieur. „Die bereitgestellten Verbrauchsdaten wurden mit den in der ecoinvent-Datenbank hinterlegten Materialdaten für Folie, Wellpappe und Klebstoff sowie den in der EU gültigen Durchschnittswerten für Transportwege kombiniert, um das GWP für jede einzelne Packung berechnen zu können.“

Anhand der ausgewählten Optionen in der Eingabemaske und der manuell eingegebenen Mengen kann das Tool schnell berechnen, dass eine Filmpackung auf der Folie 0,11 Kilogramm CO2-Äquivalente verursacht. Im Gegensatz dazu erzeugt ein Tray-Papierpaket abhängig von verschiedenen Parametern beispielsweise nur 0,085 Gleiche. „Dieses Instrument wird von unseren Kunden positiv angenommen“, sagt Fortkord, der KHS in einer Vorreiterrolle sieht. Um auch in Zukunft aussagekräftige und aktuelle Ergebnisse liefern zu können, müssen die gespeicherten Daten in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden.

* DIN EN ISO 14067: Treibhausgase – CO2-Fußabdruck von Produkten – Anforderungen und Richtlinien zur Quantifizierung.

Die KHS-Gruppe ist einer der weltweit führenden Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie. Zur Gruppe gehören neben der Muttergesellschaft (KHS GmbH) verschiedene Tochtergesellschaften außerhalb Deutschlands mit Produktionsstandorten in Ahmedabad (Indien), Waukesha (USA), Zinacantepec (Mexiko), São Paulo (Brasilien) und Kunshan (China). Darüber hinaus betreibt das Unternehmen weltweit zahlreiche Vertriebs- und Servicezentren. KHS fertigt am Stammsitz in Dortmund sowie an den Standorten Bad Kreuznach, Kleve, Worms und Hamburg moderne Abfüll- und Verpackungsanlagen für den Hochleistungsbereich. Die KHS-Gruppe ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der im SDAX notierten Salzgitter AG. Im Jahr 2022 erzielte die KHS-Gruppe mit ihren 5.002 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,291 Milliarden Euro.

CO2-Fußabdruck nach Umstellung deutlich kleiner CO2-Fußabdruck bei Umrüstungen CO2-Neutralität ist für viele Getränkehersteller ein zentrales Ziel Sekundärverpackungsrechner rundet den Service ab Über die KHS-Gruppe